Was für ein göttlicher Besuch

Es waren nun vier Tage vergangen an denen Georgia dem geheimnisvollen Simon begegnete. Komischerweise kann sie seitdem an fast nichts anderes mehr denken. Was eher daran liegt dass er SIE darum bat, sein Getränk zu zahlen, als es selbst zu tun. Dabei waren sie nicht mal miteinander verabredet. Ob er das alles geplant hatte? Vielleicht war es ein allgemeiner Plan, aber vielleicht wurde er noch mehr verwirklicht als Georgia vor ihm saß.

Georgia saß vor ihrem Kamin und warf noch etwas Holz nach um die Wärme im Raum zu behalten. Draußen fielen dicke Schneeflocken vom Himmel. Sie nahm sich ein Buch, setzte sich mit Tee in ihren Sessel  und genoss die Wärme die ihr Kamin ausströmte. Normalerweise hatte sie so ein Leben gar nicht führen müssen, da sie als Gott dazu in der Lage war in viel schöneren Gebieten zu sein. Doch Georgia genoss lange Zeit das entspannte Leben unter der Karibiksonne dass es Zeit war für etwas neues. Und gerade der kalte und unschuldigaussehende Schnee war es gewesen der es Georgia nach Victorian zog.

Für sie war der Tag für heute erstmal vorbei. Mittlerweile hatte sie sich in einen bequemen Abendmantel gepackt und nippt während sie ein dickes Buch walzte, an ihren Kakao. Doch was sie nicht wusste war, dass der Abend erst richtig beginnen würde.

Während Georgia vor dem Kamin saß und ihren Kakao genüsslich trank, erschien Simon bereits ohne ihre Kenntnis in Georgias Wohnung. Der Gott schaute sich einige Zimmer und Gegenstände an. Er fand es amüsierend und war auf Georgias Reaktion gespannt, wenn sie ihn sehen würde. Schöne Wohnung, dachte er sich, während er ihre Dekorationen betrachtete. Dann öffnete er die Tür zum Schlafzimmer und ging direkt raus. Hier hatte er seine Grenzen und wollte sie nicht überschreiten. Es war Georgias persönliches Zimmer, wie er fand, und dies sollte man respektieren. Außerdem stand er ja schon in ihrer Schuld und würde es noch viel schlimmer machen, wenn er ins Schlafzimmer gehen würde. Er dachte, dass Frauen bei dem Thema immer so überreagierten. Zumindest war es zu seinen Lebzeiten so. Er wusste nicht, ob es auch heute so war. Im Wohnzimmer, wo auch Georgia saß, angekommen, klopfte er an der Tür, da er wusste, dass sie dort war. Als Simon sich unsichtbar machte, teleportierte er sich direkt ins Wohnzimmer und erlaubte sich einen kleinen Streich, da Georgia durch das Klopfen auf die Wohnzimmertür fokusiert war. Als er nun unsichtbar war, schaute er sich nun im Wohnzimmer um. Sehr damenhafte Wohnung... schöner Kamin...
Er stand nun unsichtbar direkt vor Georgia. Sie konnte durch ihn durch gehen, wenn sie nun aufstehen würde, um nach der Tür zu sehen. Wann er sich sichtbar erkennen ließ, war abhängig auf ihre Reaktion. Simon grinste frech.

Ein kalter Schauer zog sich über ihren Rücken, während sie vertieft in ihrem Buch las. Ab und an blickte sie um sich, doch musste feststellen dass da einfach nichts wahr. Pure Einbildung. Ihr Abendmantel war mittlerweile etwas aufgegangen so dass ihr Dekolte nicht mehr zu verbergen war. Aber warum auch? Immerhin war sie alleine Zuhause, niemand würde sie empfangen oder umgekehrt.

Doch dann vernahm sie das Klopfen an der Tür. Das durfte doch nicht wahr sein! Sonst klopfte auch keine Menschenseele an ihrer Tür bis auf den Milchmann, aber selbst der klopft wenn nur in aller früh und dass auch nur ganz selten. Sie schnaufte, klappte das Buch zu und legte es bei seite. Als sie aufstand und den Türgriff schon umfasste, bemerkte sie eine Aura. Eine Vertraute, die allerdings nicht hinter der Tür war, sondern bereits im Raum. So fühlte es sich zumindest an. "Ich bin kein Fan deiner Spielchen, Simon." gab sie giftig in den Raum. Plötzlich überkam sie ein leichter Anflug von Wut gegenüber diesen Mann. Na, der soll ihr nochmal unter die Augen treten, dann brennt er.

Als Georgia vor der Tür stand, wurde Simon wieder sichtbar. Er stand nun direkt hinter ihr. "Oh Georgia, und ich dachte, du nimmst dies ein wenig gelassener auf", begrüßte er sie.
Er lächelte sie an und fuhr fort: "Vier lange Tage sind es nun her, seitdem wir uns damals begegnet sind und ich dachte, dass die Freude auch ganz deinerseits sei."

Simon schaute sich während er diese Worte sagte nun im Wohnzimmer genauer um. "Schick ist es hier. So feminin." Dabei begutachtete er vor allem den gemütlichen Kamin. Danach setzte er sich auf den Sessel, auf den vorher Georgia gesessen hatte und überschlag sein rechtes auf sein linkes Bein. Auf dem Tisch lag die Tasse mit dem Kakao sowie das Buch, was sie davor gelesen und unterbrochen hatte. Er nahm das Buch und schaute sich die Rückseite an, aber das schien nicht so interessant zu sein. Also legte er es, als er den Buchrücken gelesen hatte, wieder zurück.

Da saß er nun. Auf ihrem Sessel, in ihrer Wohnung und erwartet von ihr das ganze mit Humor zu tragen."Nicht nur dass du einfach so in meine Wohnung platzt und dich wie Zuhause fühlst. Aber du hast Recht, ich nehme das sehr gerne mit Humor, sobald ich deinen Kopf von deinem Körper abgetrennt habe." Sie sagte dass in einem recht sarkastischen Ton, meinte es aber ernst. "Der gute Herr weiß wohl nicht zu schätzen was er hat." Dabei setzte sie sich auf die Lehne des Sessels und streifte zärtlich seine Wange entlang während ihr Abendmantel leicht von der Schulter rutschte. Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen. "Wie gerne würde ich meine Krallen jetzt in deine Augen bohren." Man würde meinen Georgia ist ziemlich nachtragend, was die Aktion betrifft, aber wenn man sie erstmal ein bisschen Sauer gemacht hat, zerstört sie alles was auf drei nicht auf und davon ist. Ihre Augen leuchteten wieder Pechschwarz auf, als würde sie sich ihm anpassen und rutschte mit ihren Körper auf seinen Schuss und legte seine Arme um ihn. "Du kannst es aber jetzt wieder gut machen, was meinst du?"

"Deine Wut kann man dir aber sehr gut ablesen", entgegnete der Gott ihr, als sie ihm drohte. Simon lächelte Georgia an, als sie auf seinem Schoß saß. "Womit soll ich das denn wieder gut machen? Meinst du vom letzten Mal, als du für mich bezahlt hast? Oder weil ich in dein Haus 'eingebrochen' bin?", fragte er nach. Er schaute kurz zu ihrem Dekolté und dann wieder in ihre Augen, die sich pechschwarz färbten. Simon rutschte etwas weiter nach hinten, sodass Georgia noch mehr vom Sessel hatte. Dann teleportierte er sich vom Sessel weg, sodass Georgia noch knapp auf dem Sessel sitzen konnte und nicht hinfiel.
"Hier bin ich, und dort bist du. Was willst du nun tun, damit ich meine gerechte Strafe erhalte? Mich rauswerfen? Das würde dir nicht so viel Spaß bereiten. Du darfst mich gerne töten, wenn dir das lieb ist." Er lächelte. Vielleicht würde sie ja darauf anspringen oder vielleicht würde Georgia wissen, dass es keinen Sinn machen würde. "Ich habe deine Privatsphäre nicht hundertprozentig zerstört! Ich war nicht in deinem Schlafzimmer! Ich hatte die Gelegenheit dazu aber ich war es nicht.", verteidigte er sich stolz. "Selbstverständlich."

Seufzend saß sie auf ihrem Sessel, die Augen wieder normal. Wie konnte man nur so lästig sein. "Wie ich sowas hasse." murmelte sie vor sich hin. "Immer schön gemütlich machen." Dann lehnte sie sich zurück,streckte ihre nackten Beine aus und seufzte laut. "Was führt dich zu mir, Simon, mein guter Freund." sagte sie ganz zaghaft.

Der Kamin knisterte weiter vor sich hin während noch ein wenig schwarzer Smog der sich um Simon gebildet hatte, in der Luft liegt. Die blutroten Wände an denen Bilderrahmen mit goldenen Verzierungen hingen, reflektierten das Licht so sehr, als würde man in einem Meer aus Flammen stehen. "Deine Anwesenheit wird doch nicht aus purer Langeweile sein?"

Simon teleportierte sich hinter Georgia, die auf dem Sessel saß und schaute zu ihr runter. "Aus purer Langeweile", entgegnete er ihr. Er versuchte es einfach zu überspielen, dass sein Gegenüber schon ziemlich genervt war von ihr. Schnell reizbar, die Dame., dachte er sich und dies fand er sehr amüsant. Vermutlich war er auch schon sehr provokant, was dies für Georgia nicht einfacher machte. "Eine so wunderschöne Dame kann doch nicht einfach alleine zuhause sein, so musste ich dich natürlich auch besuchen, um dir den Abend zu versüßen. Aber eigentlich bin ich auch hier, da ich dir einen Gefallen schuldig bin", fügte Der Schatten noch hinzu.
Als Simon hinter Georgia stand, sah er vorallem ihren Hinterkopf und Dekolté. Aber wenn er ihr nun sagen würde, dass er einen sehr guten Blick von dort hatte, würde sie nur noch viel wütender werden, also sagte er dazu am besten nichts und wartete, bis sie es selbst merkte. Vielleicht war es ihr auch schlichtweg egal, da es schließlich ihre Masche und Art war, aufreizend gegenüber Männern zu sein.